Neueröffnungen Anarchistischer Infoladen – Borke
English -below-
Im Jahr 1989 öffnete der Infoladen in der Reitschule erstmals seine Tür. Zu Beginn noch unter dem Namen „Volxbibliothek“ beherbergte er mehr als 2’500 Bücher und ein ausführliches Archiv der Bewegungsgeschichte Berns. Verschiedenste Menschen belebten in den letzten Jahrzehnten diesen Raum. Und nun haben wir – ein völlig neues Kollektiv – anfangs 2023 den Infoladen übernommen.Den Blick auf die Welt gerichtet, wollen wir hier einen Raum öffnen, um uns zu informieren, zu vernetzen und zusammen zu kämpfen: Für die Freiheit aller, für das Leben, für die Anarchie – das Ende jeglicher Unterdrückung.
Wir leben in einer Welt, in der verunmöglicht wird, dass viele verschiedene Lebensformen nebeneinander bestehen können. Fast jeder Winkel der Welt wurde erobert im Laufe einer umfassenden, andauernden Kolonisierung, die ihre Wurzeln in Europa hat. Jedes Stück Boden, Gewässer, sogar der Luftraum wird einem Staat zugerechnet, der darüber zu regieren versucht. Die Staaten richten sich nach den Gesetzen des Kapitalismus, des Patriarchats und der weissen und christlichen Vorherrschaft. Die entsprechende Machtverteilung erlaubt einigen, übermässigen Reichtum anzuhäufen, auf Kosten aller.Retour ligne automatique
Die reichen Staaten bauen ihre militärische Macht immer weiter aus und führen und schüren ihre Kriege, um sich Zugang zu weiteren Ressourcen zu verschaffen. Die Erde wird beiläufig zerstört, ohne Rücksicht auf Menschen, Tiere und Pflanzen, ohne Rücksicht auf zukünftiges Leben. Die Klimaerwärmung ist ein Nebeneffekt, der katastrophale Folgen mit sich bringt. Die Menschen, die aus zerstörten Gebieten in die reichen Staaten flüchten oder migrieren wollen, werden gewaltsam aufgehalten und zurückgetrieben, illegalisiert, verfolgt und umgebracht. Wer seine vorgegebene Rolle nicht akzeptiert oder den Anforderungen dieses Systems nicht gerecht werden kann oder will, erfährt Ausschluss, Verachtung und Gewalt. Wer sich wehrt, hat mit mehr Unterdrückung zu rechnen.Retour ligne automatique
Wir befinden uns in der schweiz, im Herzen der Festung.Von hier aus privatisiert Nestlé Wasser, verschiedene Grosskonzerne rauben Ressourcen aus der ganzen Welt, Banken bunkern Gold und Geld aus Diktaturen und faschistischen Regimes, die UBS ist massgeblich für die Auslösung von Finanzkrisen verantwortlich, von denen sie selbst profitiert, Ruag und weitere Rüstungsfirmen produzieren Waffen, welche weltweit in Kriegen eingesetzt werden, jede zweite Woche kommt es zu einem Feminizid und die Bullen bringen immer wieder Menschen um, oft mit rassistischem Motiv. Doch wir können uns entscheiden, auf welcher Seite der Geschichte wir stehen wollen. Wir wollen keine funktionierenden Rädchen in diesem System sein, wir wollen Teil des Widerstands sein, der lange vor uns begonnen hat und auch nach uns weiterbestehen wird. Wir wollen Fragen aufwerfen, nach Wegen suchen und handeln. Wir wollen unsere Wut kanalisieren, um sie an die richtigen Orte zu adressieren. Die Mittel sind vielfältig und ergänzen sich, und wenn wir uns verbünden, können wir gemeinsam versuchen, der ganzen Unterdrückung etwas entgegenzusetzen.
Im Infoladen wollen wir einen Treffpunkt schaffen, um uns zu vernetzen, von- und miteinander zu lernen, zu diskutieren und uns zu organisieren. Hier gibt es Bücher und Broschüren, aktuelle Infos zu widerständigen Bewegungen und Aktionen, selbstorganisierte Heilpflanzenmedizin, Internetzugang und ein Briefkasten für Briefe in und aus dem Knast. Wir wollen solidarische Strukturen aufbauen und stärken, die Grenzen und Mauern überwinden können.Viele Menschen sollen diesen Raum beleben und gestalten, indem sie ihre Ideen und Inhalte hierher bringen und teilen, in Form von Veranstaltungen, von Texten oder was euch einfällt.Retour ligne automatique
Der Raum ist selbstorganisiert und anti-hierarchisch.
Until all are free!
English
In 1989, the Infoladen in the Reitschule opened its doors for the first time. At the beginning it was still called „Volxbibliothek“ and housed more than 2’500 books and an extensive archive of Bern’s movement history. In the past decades, many people had an impact on this place. And now we – a completely new collective – have taken over the Infoladen at the beginning of 2023. Looking at the world, we aim to create a space to inform, to meet and to fight together: for the freedom of all, for life, for anarchy – the end of all oppression.
We live in a world, where it’s made impossible that many different life forms coexist. Almost every corner of the world has been conquered in the course of an extensive, ongoing colonization that has its roots in Europe. Every piece of land, water, even airspace is assigned to a state that seeks to rule over it. States are governed by the laws of capitalism, patriarchy, and White and Christian supremacy. The corresponding distribution of power allows some to accumulate excessive wealth at the expense of all.Retour ligne automatique
The rich states continue to expand their military power, waging and fomenting their wars to gain access to more resources. The earth is being carelessly destroyed without regard for people, animals and plants, without regard for future life. Global warming is a side effect that brings catastrophic consequences. People who want to flee or migrate from devastated areas to rich countries are forcibly stopped or driven back, illegalized, persecuted and murdered. Those who do not accept their given role or cannot or will not meet the demands of this system experience exclusion, contempt and violence. Whoever resists has to reckon with more oppression.
We are in Switzerland, at the center of the fortress. From here, Nestlé privatizes water, numerous big corporations steal resources from all over the world, and banks store gold and money from dictatorships and fascist regimes in bunkers. UBS is largely responsible for causing financial crises, from which it itself profits, Ruag and other weapons companies produce weaponry that are used in wars around the world, every second week there is a feminicide and the cops kill people again and again, often with a racist motive.But we can choose which side of history we want to be on. We don’t want to be functioning cogs in this system, we want to be part of the resistance that started long before us and will continue long after us. We want to ask questions, find solutions and take action. We want to channel our anger and address it to the right places. There are many different ways, and if we band together, we can try to do something against the oppression.
In the Infoladen we want to create a meeting place to connect, learn from and with each other, discuss and organize. Here, you’ll find books, brochures, current information about resistant movements and actions, self-organized medicinal plant medicine, internet access and a mailbox for letters to and from prison. We want to build and strengthen structures of solidarity that can overcome borders and walls.Retour ligne automatique
Many people should influence and shape this space by bringing and sharing their ideas and content, with events, or texts or whatever comes to your mind.Retour ligne automatique
The space is self-organized and anti-hierarchical.
Until all are free!